Schneegestöber, wir darin. Märchenlandschaften ziehen vorüber..
Wenn ich liebe wird es egal wen oder was, denn in der Liebe sind sie alle.
Endlich da! ... Erster Schäfer mit Herde gleich hinter der Grenze. Tränen der Freude und der Berührtheit. Ich höre Musik und singe laut, und verpasse doch dabei die Abzweiger nicht. Dann geht es
Kurven links und Kurven rechts und wir bleiben im Tal, um uns die Berge voll von Eis und Schnee bedeckten Bäumen, neben uns die Bega. Altes dunkles Holzhaus, bellende Hunde spielen im
Schnee, meine Felle, mein Altar, so glücklich war ich lange nicht! ...
Es folgt ein strenger Tag, ich bin noch gar nicht da, noch neblig müd im Schneckenhaus, und doch gefordert weiter zu schauen und zu entscheiden.
Ja, doch es kommt der letzte Lebkuchen, warmer Ofen, schöne Tasse und heißer Tee. Und beseelt bin ich von den runsligen Gesichtern der Alten im Dorf, wir grüßen uns wie alte Bekannte. Eine uralte
Holzkirche, mein neuer Freund.
Traum erzählt von überraschend ganz überfordert, und Hilfe nehmend löst es sich leicht.
Die Woche Fahrt hat von mir gezehrt. Ich esse wie ein Scheunendrescher, gegen Müdigkeit und Kälte, und ein bisschen auch über das ungewohnte Alleinsein hinweg. Latente Anspannung begleitet
mich.
Morgendliche Seligkeit. Ein bisschen fromme Weihnachtszeit, mit Kerzenduft und Ofenknack - die mich nachträglich aufgetankt. Hähne krähen, Rauch schlingelt aus
Schornsteinen, blau ist der Morgen. Dampfender Kaffee, auf Rehfell kniend, das Morgengebet. Da rennt der Hund, da poltert die Schubkarre, und heimlich
leise küsst die Sonne die Baumwipfel am Bergeskamm.
Alles Liebe, alles Leuchten von innen heraus.
Momente der Weite die Zeit nicht kennen.
Heute ganz schwer die Glieder. Und noch schwerer die Schwere zu erlauben, etwa dem Schlaf Raum zu geben..
Und in diesem kleinen Muss wird die leichteste Vertrauensaufgabe eine Herausforderung. Was habe ich denn auch noch, wenn ich nicht sein darf?
Dieser Sonnenberge mit Schnee, dieser Sternenmomente, kommen wir langsam hier in Rumänien und in unserem neuen Leben an. Derweil zeigen sich auch Themen, die vorher wohl schon da und
sichtbar gewesen sind, aber bisher nicht richtig ihren Raum finden konnten. Während dieser bewegten Ankunfts- und Gewöhnungszeit, bin ich immer noch
so angestrengt, dass ich am liebsten nur schlafen und schauen möchte.
Und zusätzlich meine ich noch ach so viele Dinge tun zu müssen.
Wenn ich einfach tu was ich mag,
gehe ich weiter, gehe ich weiter..
So bleibe ich nicht stehen, und bin im Fluss des Lebens,
geborgen als Kind des Weges,
von Sternen bedacht und von Wurzeln getragen ❤️
Heute ist mir den ersten Tag warm. Wirklich warm. Von innen her. Es ist etwas geschehen, Lilith ist mehr da.
Schuld, Verantwortung - Bangen vor und mit ihnen. Loslassen und Vertrauen..
Hab ich dann meinen Platz gefunden.. Herz und Sehnsucht finden Rast, werd ich auch wieder ganz gesunden, trage keine Last.
Und dann kommen plötzlich Tränen herausgeflogen, und irgendwie ist mir als sei das alles ich. Nicht, als sei ich schuld, sondern als sei ich der Zauberer, Fädenzieher.
Langsam gesundet alles und kommt in den Fluss, in seinen natürlichen Zustand. Auf Wiedersehen Rabenpaar, Bussard und Meise, tschüß kleines Bergdorf, Schneehänge und Kurvenstraße, tschüß Bega..
Wundermomente, die kleinen, wo sich plötzlich neue Bilder auftun, und mit ihnen sich Welten offenbaren, die schenken was sie sind. Ich bin hier tief Zuhaus.
Jeder Tag ein Sonntag, es ist so friedlich mit den Hähnen, dem Raben und den Bussarden, den weichen Hügeln von denen köstlich frische Luft sanft herunter weht, den kleinen Meisen in den Zweigen,
dem entfernten Hundegebell,.. ab und an ein aufgeregtes Huhn, ein Flugzeug, dann wieder diese wohlig lebendige Stille. Ich kann nicht anders, es zieht ein in mein Herz.
Ja, Kennenlernen braucht Zeit. Feuergabe, Feueraufgabe. Beziehung jeden Augenblick.
Frieden atmen und sanft geschaukelt werden. Nichts passiert so wie ich es will, alles passiert so wie es eben geschieht. Nur ob ich mitgehe mit dem was ist, das ist mir frei. 🧡
Bin so viel unterwegs und verpasse wieder. Traurig, hilflos. Setz dich, sei, komm an, atme. In der Ewigkeit.
Ich genieße die Sonnenstunden sehr. Und gleichzeitig ist es seltsam, trügerisch. Pelzjacke nähen neben summenden Bienen die keine Blüten finden. Barfuß atmen tut gut, warme Haut auch. Nur ist es
wenig grün für diese Zeit in der es draußen wärmer als im Hause ist..
Ein einsam schwerer Tag auch, doch das tut gut irgendwie, im Prozess sein, erkennend.
Diese Nacht das erste Mal richtig gut geschlafen. Unter diesem wunderbaren Sternenzelt. Das Erwachen ist voll von Sonne und Rosenfeldern, die Verkäuferin lächelt - und ich mache kleine
Luftsprünge :)